Medienprojekt: Lernvideo (3./4. Klasse)
Ziele:
- Du stellst ein eigenes Lernvideo her und erarbeitest dir optional Fähigkeiten an es digital zu bearbeiten.
- Du kennst Kriterien für ein Lernvideo und hast mögliche Kriterienkataloge studiert, ergänzt und/oder selbst erstellt.
- Du gestaltest eine eigene Lernsequenz mit Unterrichtsmaterial, welche du im Unterricht anwenden kannst.
- Du profitierst von den Ideen der anderen Kursteilnehmer.
Erarbeite dir Hintergrundinformationen zu Lernvideos, Perspektiven und Einstellungsgrössen.
Lies dazu die Merkmale eines guten Lernvideos durch und klicke dich im Internet durch die angegebenen Links.
Auch der Link zum Lernfilmfestival könnte dich interessieren, wenn du mit deiner Klasse an einem Projekt arbeiten möchtest.
Merkmalen eines guten Lernvideos:
- BESCHREIBUNG:Geht aus der Beschreibung des Videos (z.B. Titel und Beschreibung bei Youtube) klar hervor um was es geht, was erklärt, gezeigt oder gelehrt werden soll?
- AUFBAU: Hat man nach den ersten Sekunden ein (passendes) Bild davon, was einem in den Video erwartet? Gibt es am Ende eine kurze Zusammenfassung?
- LÄNGE: Das Video soll auch nicht zu kurz und nicht zu lang sein. Für ein Lernvideo im Internet sollte es daher in der Regel etwa zwischen 2 und 5 Minuten lang sein.
- VIDEOQUALITÄT: Fürs Internet muss es nicht unbedingt FHD- und Hollywood-Qualität haben, aber es muss dringend auch im Kleinformat das Wichtigste erkenn- und lesbar sein. Wackeln, schlechte Beleuchtung, blöde Schnitte und solche Dinge sollten vermieden werden.
- SPRACHE: Gesprochenes und Geschriebenes sollte möglichst einfach und Zielgruppen angepasst sein. Fremdwörter sollten beispielsweise bei Lernvideos für Kinder grundsätzlich vermieden oder erklärt werden.
- WIEDERHOLUNGEN : Kompliziertes darf gerne wiederholt werden und in veränderter Form oder in anderem Modus erklärt oder eingeblendet werden.
- KEINE ABLENKUNG: Tanzt ein Bär im Hintergrund? Sieht man Adventskerzen wenn man über Ostern spricht? Sitzt die Krawatte des Sprechers schief? Laufen Leute durch das Bild? Das alles kann für Lachen sorgen, vom Inhalt wird aber nicht mehr viel mitbekommen.
- PASSENDE und ANSCHAULICHE VISUALISIERUNG: Der gesprochene Texte sollte in jedem Fall zu dem gezeigten Bild passen. Wer über die Höhe des Eiffelturm spricht, sollte auf alle Fälle den Eiffelturm zeigen (und keinen Park in Paris). Noch besser wäre es, wenn, beispielsweise durch das Hineinzeichnen von gestapelten Einfamlienhäusern oder Fussballfeldern auf ein Foto des Eifelturms gezeigt wird, wie hoch der Eiffelturm im Vergleich mit bekannten Größen ist.
- GESCHICHTEN MIT INFORMATIONEN: Klar geht es bei Lernvideos um Informationen, die müssen auch enthalten sein. Aber warum nicht Informationen in eine gute Geschichte packen, in ein Abenteuer, eine Reportage, eine persönliche Geschichte?
- UNTERHALTUNGSWERT: Ein Lernvideo sollte sich auf die Inhalte konzentrieren, darf aber natürlich auch einen gewissen Unterhaltungswert haben. Geschichten erzählen ist eine Variante, zu unterhalten. Auch kreative und überraschende Gestaltungsformen können nebenbei für Unterhaltung, d.h. auch Aufmerksamkeit, sorgen. Die Common-Craft-Legetechnik-Videos oder auch die gerade populären professionellen Whiteboard-Technik-Videos sind hier Beispiele dafür. Die Grenze zur Ablenkung ist dabei natürlich fließend.
- WENIG PERSONENAUFNAHMEN: Es ist manchmal schön zu sehen, wie Expertinnen oder Experten aussehen oder dass ein gleichaltriges Kind etwas erklärt, woran man selbst noch knabbert. Natürlich ist es auch gut, wenn einem vorgetanzt wird, wenn man erklärt bekommt, wie z.B. der Moonwalk geht. Personenaufnahmen sind u. U. auch interessant, wenn anhand der Geschichten von Personen etwas aufgeklärt wird: Das beste Beispiel sind wohl die Sachgeschichten der Maus, bei der ein Reporter loszieht um etwas aufzuklären. In der Regel können Lerngegenstände oder Probleme viel besser mit der Sache selbst oder passenden Darstellungsweisen erklärt werden. Mit dem Titel unseres Projekts ausgedrückt ist nicht das ich sondern das es zu betonen: Ich zeig ES Dir.
- KORREKTHEIT: Fehler passieren häufig. Ein fehlerhaftes Lernvideo sollte aber natürlich in jedem Fall vermieden werden. Einzige Ausnahme ist, wenn Fehler das Programm selbst sind (Finde den Fehler, Lügengeschichten usw.).
- DIE RICHTIGE LIZENZ : Ein Lernvideo sollte nicht einfach so nur im Web zur Verfügung stehen, weil das manchmal die Nutzung kompliziert macht: Darf ich es beispielsweise überhaupt im Unterricht vorführen oder in meinem Online-Kurs einbetten? Darf ich es herunterladen und offline präsentieren? Haben die Urheber vielleicht sogar das Interesse, dass ihr Video von anderen auch modifiziert und wiederveröffentlicht werden kann? Entsprechende Lizenzierungen sind wichtig.
Quelle: https://www.medienpaedagogik-praxis.de/2013/03/11/was-ist-ein-gutes-lernvideo/
Links zu Perspektiven und Einstellungsgrössen:
https://www.planet-schule.de/index.php?id=14715
http://www.digitalpro.ch/images/CheatSheets/Perspektiven.pdf
https://www.planet-schule.de/wissenspool/filmbildung-in-der-grundschule/inhalt/unterricht/einstellungsgroessen.html
https://www.planet-schule.de/fileadmin/dam_media/wdr/dokmal/unterricht/01_einstellungsgroessen/pdf/AB9_Funktion_Einstellungsgroessen.pdf
Weitere Informationen zu guten Lernvideos:
http://bimsev.de/n/userfiles/downloads/gute-lernvideos.pdf
Projekt Lernfilmfestival Schweiz:
https://www.lernfilm-festival.ch/
Hall of Fame - Gewinner Lernfilm Festival
Unterrichtshilfen vomLernfilm Festival
Auftrag 2: Beispielvideos
1. Schau dir die zur Verfügung gestellten Beispielvideos von Schülerinnen und Schüler an (Klasse 4b, Küssnacht am Rigi, Schuljahr 17/18, LP Erich Meienberg). Die Videos wurden bereits am Kursmorgen gezeigt. Beispielvideos
Suche auch auf YOUTUBE Lernvideos und Lernfilme.
2. Überlege dir, welche Niveaudifferenzierung es in den Videos gibt? Welches Video ist schwieriger/ einfacher herzustellen? Was könnten Stolpersteine sein?
3. Was ist ein gutes Lernvideo? Welche Kriterien aus dem Katalog (unten) spielen für dich eine grössere, welche eine kleinere Rolle?
Hier einige Vorschläge für die Begriffssuche auf YOUTUBE:
Hier findest du ein nicht so tolles Beispiel:
Möglicher Kriterienkatalog für ein Lernvideo:
Kriterien |
Niveau 1 |
Niveau 2 |
Niveau 3 |
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Drehbuch |
Das Drehbuch ist vorhanden, aber sehr lückenhaft. |
Im Drehbuch gibt es nur wenige Unklarheiten. |
Das Drehbuch ist sehr ausführlich geschrieben und alles ist klar. |
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Verständlichkeit des Videos |
Vieles ist unverständlich. |
Der Inhalt zum grössten Teil verständlich. |
Der Inhalt ist sehr verständlich. |
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Sprache/ Begriffe im Video |
Sprache und Begriffe passen oft nicht zum Thema. |
Sprache und Begriffe wurden gut gewählt, aber teilweise wären andere Begriffe besser. |
Sprache und Begriffe sind optimal dem Thema angepasst. |
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Relevanz der Informationen im Video |
Es wurden viele Dinge erklärt, welche nicht relevant sind für das Verständnis des Inhalts. |
Nur wenige Informationen sind nicht relevant. |
Alle Informationen sind relevant. |
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Das Wichtigste in Kürze |
Der Inhalt wurde lang und mühsam erklärt. |
Man könnte den Inhalt noch etwas kürzen. |
Der Inhalt des Videos ist kurz und knackig. |
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Videoschnitt |
Es gibt keinen Videoschnitt. Das Video ist unbearbeitet. Bild und Ton wurden zusammen aufgenommen. |
Es wurden mindestens zwei Funktionen von Movie Maker gebraucht. |
Movie Maker wurde gut ausgeschöpft. |
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Text und Schrift |
Text und Schrift ist vorhanden aber fehlerhaft und schlecht lesbar. |
Text und Schrift ist vorhanden, gut lesbar, aber fehlerhaft. |
Alles ist gut lesbar und fehlerfrei geschrieben. |
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Ton und Musik |
Ton und/oder Musik sind zu hören, aber zu lese oder fest im Hintergrund. |
Ton und/oder Musik sind gut zu hören. Es wird teilweise lauter und leiser. |
Ton und/oder Musik sind optimal angepasst und deutlich hörbar. |
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Lichtverhältnisse |
Das Bild ist zu dunkel und vieles schlecht erkennbar. |
Das Bild ist eher dunkel, aber das meiste ist gut erkennbar. |
Die Lichtverhältnisse sind optimal. |
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Kreativität |
Das Nötigste wurde gemacht. |
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Das Video ist sehr kreativ. Viele eigene Ideen sind darin vorhanden. |
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Hilfestellung der LP |
Die Arbeit wäre ohne Hilfestellung der LP nicht fertig geworden. |
Einige Hilfestellungen der LP waren nötig. |
Keine Hilfestellung der LP. |
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Auftrag 3: Video schneiden (optional)
Movie Maker, Shotcut (auf Notebooks PHSZ), i Movie (Tablets PHSZ)
Dieser Auftrag ist optional, da Videobearbeitungsprogramme auf der 3./4. Klasse nicht vorgesehen sind
1. Dreh mit einem Gerät deiner Wahl einige Videos. Die Art spielt keine Rolle.
2. Für Anfänger: Suche auf Youtube Tutorials zu den Programmen und probiere sie aus.
Für Fortgeschrittene: Probiere die Programme ohne Tutorial aus.
Anleitungen
iMovie für iPad
Shotcut Windows
Autrag 4: Lernvideo erstellen
1. Wähle ein Thema aus dem Fachbereich Deutsch und erstelle ein eigenes Lernvideo dazu. Beachte dazu den Kriterienkatalog. Das Thema Anleitungen aus dem Lehrmittel Sprachstarken 4 eignet sich gut dazu. Vergleiche den Kriterienkatalog aus dem Lehrerkommentar (Sprachstarken 4) mit deinem Katalog.
2. Wie würdest du mit deinen Schulkindern ein solches Videoprojekt realisieren? Schau dir dazu auch die zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien an. Lernvideos_Broschüre.pdf
3. Welches Material brauchst du dazu? Was musst du sonst noch beachten?
4. Welche Arbeiten braucht es sonst noch vor dem Videodreh? Stelle die Materialien allenfalls digital her (Word, Powerpoint, Excel)
5. Schreibe deine eigene Planung.
Auftrag 5: Beurteilung / Bewertung / Rückmeldung
1. Erstelle deinen eigenen Katalog mit möglichen Kriterien: Was ist ein gutes Lernvideo?
2. Wie könnten gute Rückmeldungen an die Schulkinder gegeben werden?
Auftrag 6: Kurze Präsentation
1. Wählt zwei bis drei relevante Erkenntnisse oder Resultate eurer Arbeit aus, welche ihr den anderen LPs als Rat oder Datei mit auf den Weg geben könnt.
Unterrichtsmaterial und weiteres Material
Moegliche Kriterien Lernfilm
Videos_Auftrag.pdf
Dropbox Kurs
Zusatz: Stop and Motion Filme
Link zu Stop and Motion
Dieses Thema wird erwähnt in folgenden Aus- und Weiterbildungen: