Worum geht es?
Die Anpassung des Fachs Informatik an der FMS ist keine leichte Aufgabe. Es sind mindestens folgende Herausforderungen zu meistern
Warum mehr machen als im Rahmenlehrplan steht?
Der Rahmenlehrplan der EDK sieht im Fach Informatik relativ wenig vor. Es ist aber verlockend, in der kantonalen Umsetzung bei diesen Anforderungen zu bleiben, da alles andere Aufwand bedeutet, der erklärungsbedürftig ist
Woher die Zeit für Anpassungen nehmen?
Um Umsetzungen der kantonalen Rahmenlehrpläne sind meist nicht mit grossen Zeitbudgets versehen, weil in den meisten Fächern auch nicht viel ändert. Somit ist es eine Herausforderung, sich seriös mit einer kantonalen Umsetzung des Informatiklehrplans auseinanderzusetzen.
Woher die ExpertInnen für die kantonale Umsetzung nehmen?
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Wie die notwendigen Kompetenzen bei den Lehrpersonen sicherstellen?
Bisher war Informatik kein grosses Thema an den FMS. Dementsprechend verfügen auch nur die wenigsten Lehrpersonen an FMS über Informatikkompetenzen in einem Umfang wie jemand, der an der FMS Chemie unterrichtet, über Chemie-Kompetenzen verfügt. In einem ausgetrockneten Markt ist es nicht einfach, entsprechende Lehrpersonen zu finden (auch Gymnasien benötigen in den kommenden Jahren 300 Informatiklehrpersonen...).
Bei bestehenden Lehrpersonen ist es eine Herausforderung, die notwendigen Weiterbildungen so attraktiv zu machen und zu finanzieren, dass Lehrpersonen auch daran interessiert sind, das neue Fach zu unterrichten (u.a. da die Stundendotation nicht riesig ist).
Wie die Lehrpersonen ins Boot holen, die bisher Anwendungskompetenzen unterrichtet haben
Eine Erfahrung aus der Sekundarstufe I bei der Einführung von "Medien und Informatik": Zahlreiche Lehrpersonen haben in den vergangenen Jahren unter dem Titel "Informatik" vorwiegend Anwendungskompetenzen (meist anhand der Microsoftprodukte Word, Excel, Powerpoint und Outlook) unterrichtet. Es ist mitunter nicht einfach, diese Lehrpersonen davon zu überzeugen, dass künftig unter dem Titel "Informatik" etwas anderes unterrichtet werden sollte und dass Anwendungskompetenzen entweder in frühere Schulstufen oder in andere Fächer verschoben werden, da dies auch als Abwertung ihres bisherigen Unterrichts verstanden werden kann und sie auch eine Qualitätseinbusse befürchten.