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Aufbau eines WebQuest

Definition: Beim WebQuest geht es um das Lösen einer Aufgabe über ein klar definiertes methodisches Gerüst, das auf einer von den Lehrenden erstellten Webseite verzeichnet ist. Dieses Gerüst dient den Schülern als Orientierung und skizziert gleichzeitig den groben Verlauf eines WebQuests. Es sollte mindestens die folgenden sechs Elemente enthalten:
  • Einleitung: Hinführung zum Thema. Empfohlen wird eine konkrete und für den Schüler authentische Problemsituation. Die Hinführung kann aus einem Video, mehreren Webseiten, Skizzen oder einer Geschichte bestehen, die das Interesse einer Thematik weckt.
  • Aufgabe: Die Lernenden erhalten eine konkrete Aufgabenstellung. Im Film haben wir gesehen, dass die Aufgabenstellung mit der Klasse diskutiert wurde. Auch sollte den Schülern klar sein, dass bei der Aufgabenbearbeitung nicht einfach "Copy and Paste" angewendet wird. Im Film haben wir gesehen, dass die Ergebnisse von Hand aufgeschrieben werden mussten.
  • Materialien: Für die Bearbeitung der Aufgabe wird den Schülern eine Vorauswahl von Internetressourcen in Form konkreter Hyperlinks zur Verfügung gestellt. Diese dient jedoch lediglich als Orientierungshilfe, da die Lernenden auch eigene Rechercheaktivitäten entfalten und die dabei gewonnenen Quellen in ihre Bearbeitung einbeziehen sollen. Im Film wurde den Schülern zur Lösung der Aufgabe eine Geschichte zur Verfügung gestellt, mit Hilfe derer sie ihre auf Karteikarten gestellte Aufgabe lösen konnten. Neben dem Internet können und sollen Fachbücher und Lexika ebenso als Quellen herangezogen werden wie Zeitungsartikel oder CD-ROMs. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Expertenauskünfte per E-Mail einzuholen.
  • Arbeitsprozess: Eine anschließende Prozessbeschreibung soll den Lernenden Hilfestellungen hinsichtlich der Arbeitsorganisation geben. Hier werden Vorschläge gemacht für die einzelnen Arbeitsschritte, die Aufteilung der Gesamtaufgabe in einzelne Teilaufgaben oder grundsätzliche Regeln, die bei Gruppenarbeiten beachtet werden müssen. Hier wurde im Film gezeigt, dass der Lehrer den Schülern ein Handout austeilte, auf welchem der Arbeitsprozesse formuliert wurden. Weiter unterstützte er diesen Prozess durch Beratung und mündliche Hilfestellung in den einzelnen Gruppen.
  • Präsentation: Alle Gruppen sollen ihre Lösungen der Klasse in adäquater Form (z. B. als Website oder PowerPoint ? -Präsentation) präsentieren. Deshalb folgen der Beschreibung der Arbeitsphase Angaben zu der von der Lehrkraft gewünschten Präsentationsform. Die Schüler im Film erstellten zu ihren Ergebnissen ein Plakat. Wir vermuten, dass sie in die Arbeit am Computer noch nicht ausreichent eingeführt wurden.
  • Evaluation: Abschließend sollte jedes WebQuest
  • evaluiert werden. Auf der einen Seite wird den Schülern hier die Möglichkeit gegeben, eine Reflexion ihres eigenen Lernverhaltens durchzuführen sowie den Lehrkörpern Hinweise zur Verbesserung der Vorbereitung und Durchführung von WebQuests ? zu geben. Auf der anderen Seite erhalten die Lernenden aber auch ein Feedback seitens der Lehrkraft und der Schüler (Peer-Evaluation). Damit sich die Schüler bereits während des Arbeitsprozesses an den relevanten Bewertungskriterien der Lehrkraft und der Schüler orientieren können, sollten diese am Ende jedes WebQuest-Dokuments offen gelegt werden.

    Didaktischer Mehrwert

    Konstruktivistischer Ansatz: "WebQuests beziehen sich auf Überlegungen einer konstruktivistischen Lerntheorie. Diese geht davon aus, dass den Schüler/innen Wissen nicht einfach wie mit einem Trichter eingegossen werden kann. Vielmehr müssen sie es selbst erwerben.". Aus dieser Sicht zielt das Lernen nicht bloße auf die Reproduktion von Faktenwissen ab, sondern auf vielfältig anwendbare Handlungskompetenz.

    Kognitiver Ansatz: Der
    WebQuest

    fördert den Erwerb kognitiver Lernziele. Wissen wird also nicht reproduziert, sondern auf der Grundlage authentischer Themen selbst konstruiert. Durch die Verwendung realer Kontexte ist ein Transfer leichter möglich, sodass das erworbene Wissen nicht träge bleibt, sondern in unterschiedlichen Situationen angewendet werden kann.

    Vorteil:
    • Sicherer Umgang mit neuen Informations- und Kommunikationsmedien
    • Die didaktische Reduktion umfangreicher Informationsmengen
    • Mehr Zeit um Quellen zu bewerten

    Nachteil:
    • Grosser Zeit- und Arbeitsaufwand
    • Technisches Wissen und Ausstattung muss vorhanden sein

    Fazit:

    Das uns im Film gezeigte Beispiel entspricht nicht hundertprozent der langläufigen Defintion eines
    WebQuests ? . Es wurden zwar Teilbereiche benutzt, aber bezugnehmend auf die Schulstufe ist die Adaptation der Vorgabe eines WebQuests ? gegeben.

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