Dieser Artikel behandelt die Darstellung, respektive das Präsentieren und Veranschaulichen von Lernmaterialien mit Medien. Darstellen wird dabei in Anlehnung an Schaumburg und Prasse (2019) als Darbietung von Lerninhalten mit Hilfe von Medien in mehreren Codierungsformen, also in verbaler und bildlicher Form, verstanden. Die Autorinnen halten fest, dass die Kombination von bildlicher, akustischer und visueller Information stets so angelegt werden muss, dass die Integration im Arbeitsgedächtnis möglichst vereinfacht wird. Aus kognitionspsychologischer Sicht eignet sich hierzu die Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML) des Psychologen Richard E. Mayer (2005), um zu beschreiben, wie multimedial gestützte Lernprozesse ablaufen. Er geht von der Annahme aus, dass das menschliche Gehirn besser lernt, wenn mehrere Sinne parallel angesprochen werden. Auf diesen Prozess wird im Kapitel Multimediales Lernen der Informationsverarbeitung genauer eingegangen. Im folgenden Abschnitt werden nun drei zentrale Kriterien für das zielgerichtete Präsentieren und Veranschaulichen von Lernmaterialien festgelegt, dies ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Darstellungen, egal ob in akustischer oder bildlicher Form, einen Bezug zum Lerngegenstand haben sollten. Darbietungen müssen so gestaltet sein, dass sie nicht vom Lehrstoff ablenken oder die Lernenden mit Reizen überfluten.
Mit der Cognitive Load Theory (CLT) halten van Merrienhoer und Sweller (2005) fest, dass das Arbeitsgedächtnis nicht in der Lage ist, viele Elemente auf einmal zu verarbeiten. Ihre Forschung hat gezeigt, dass unterschiedliche und schlecht aufeinander abgestimmte Darbietungsformen das Arbeitsgedächtnis überlasten können. Zudem kommt hinzu, dass insbesondere Lernende mit geringem Vorwissen ihre Aufmerksamkeit häufiger auf nicht relevante Informationen richten (Scheiter, 2018). Scheiter (2018) weist weiter darauf hin, dass dekorative Bilder ohne Bezug zum Lerninhalt eher zu Leistungsbeeinträchtigungen führen können. Schaumburg & Prasse (2019) halten in Bezug auf das erfolgreiche Darstellen fest, dass eine möglichst hohe Kongruenz visueller und akustischer Information hergestellt werden muss, ohne dass diese viele Redundanzen aufweisen.
Aus der oben ausgeführten fachlichen Einbettung lassen sich die folgenden drei Kriterien für Educational Technology ableiten:
Error: (3) can't find Kriterien_Darstellen.png?_t=1590473612 in MSBE22Gerjets, P. (2017). Learning and problem-solving with hypermedia in the twenty-first century: From hypertext to multiple Web sources and multimodal adaptivity. In S. Schwan & U. Cress (Hrsg.), The Psychology of Digital Learning (S. 61-88). Cham: Springer International Publishing.
Mayer R. E. (2013). Multimedia Instruction. In J.M. Spector et al. (Hrsg.), Handbook of Research on Educational Communications and Technology (S.385 - 399). New York: Springer Science + Business Media.
Schaumburg, H. & Prasse, D. (2019). Schule und Medien. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhard.
Scheiter, K. Richter, J. & Renkl, A. (2018). Multimediales Lernen: Lehren und Lernen mit Texten und Bildern. In Niegemann, H., Weinberger, A. (Hrsg.), Lernen mit Bildungstechnologien. Springer Reference Psychologie. Berlin: Springer.
Scheiter, K., Schüler, A. & Eitel, A. (2017). Learning from multimedia: Cognitive processes and instructional support. In S. Schwan & U. Cress (Hrsg.), The psychology of digital learning (S. 1-19). Cham: Springer International Publishing.
Scheiter, K. (2017). Design of effective dynamic visualizations: A struggle between the beauty and the beast? Commentary on parts I and II. In R. Lowe & R. Ploetzner (Hrsg.), Learning from D dynamic visualization (S. 233-251). Cham: Springer.
Seel, N. & Ifenthaler, D. (2009). Online lernen und lehren. München: Ernst Reinhardt Verlag.
Van Merrienboer, J.J. & Sweller, J. (2005). Cognitive load theory and complex learning: Recent developments and future directions. Educational psychology review, 17(2), 147-177.