Überblick über den Lehrplan Medien und Informatik

Der Modullehrplan „Medien und Informatik“ ist Teil des Lehrplans 21. Dieser Modullehrplan bringt für die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine grössere Verbindlichkeit im Vergleich zum bisherigen Lehrplan „ICT in der Volksschule“.

Sie finden den Lehrplan «Medien und Informatik» (Schwyzer Version) unter http://sz.lehrplan.ch/index.php?code=a|10|0|1|0|1.

Drei Kompetenzbereiche: Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen

Der Modullehrplan „Medien und Informatik“ definiert drei Bereiche, in denen Schülerinnen und Schüler etwas über digitale Medien lernen sollen:

Bereich Zielsetzungen
Medien Schülerinnen und Schüler erwerben ein Verständnis für die Aufgabe und Bedeutung von Medien für Individuen sowie für die Gesellschaft, für Wirtschaft, Politik und Kultur. Sie können sich in einer rasch ändernden, durch Medien und Informatiktechnologien geprägten Welt orientieren, traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenständig, kritisch und kompetent nutzen und die damit verbundenen Chancen und Risiken einschätzen. Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen für sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien.
Informatik Schülerinnen und Schüler verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verarbeitung, Speicherung und Übermittlung von Information; darunter Methoden, Daten zu organisieren und zu strukturieren, auszuwerten und darzustellen. Sie erwerben ein Grundverständnis, wie Abläufe alltagssprachlich, grafisch und darauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden können, und sie lernen, einfache, auf Informatik bezogene Lösungsstrategien in verschiedenen Lebensbereichen zu nutzen. Dies trägt zum Verständnis der Informationsgesellschaft bei und befähigt, sich an ihr aktiv zu beteiligen.
Anwendungskompetenzen Schülerinnen und Schüler erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Software sowie zu digitalen Netzen, das nötig ist, um einen Computer kompetent zu nutzen. Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen, sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spätere Berufsarbeit.

Obschon sich die drei Bereiche gegenseitig bedingen und ergänzen, ist es für die folgenden curricularen Überlegungen sinnvoll, die Bereiche auseinanderzuhalten, auch wenn die drei Aspekte im konkreten Unterricht kombiniert werden.

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Die drei Bereiche des Lehrplans „Medien und Informatik“ (Döbeli Honegger, 2016, S. 79).

Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen im gegenseitigen Bezug

Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider, dass Schülerinnen und Schüler der digital vernetzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen:

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Die Perspektiven des sog. Dagstuhl-Dreiecks (Biblionetz:w02886)

Technologische Perspektive: Wie funktioniert das?
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme, die die digital vernetzte Welt ausmachen. Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von Systemen und erklärt die grundlegenden Konzepte, die hinter verschiedenen Phänomenen stecken. Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hintergrundwissen für die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt.

Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: Wie wirkt das?
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen zwischen der digitalen vernetzten Welt und Individuen bzw. der Gesellschaft. Sie geht z. B. den Fragen nach: Wie wirken digitale Medien auf einzelne Menschen und die gesamte Gesellschaft? Wie kann man Informationen beurteilen, eigene Standpunkte entwickeln? Wie kann man Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen?

Anwendungsorientierte Perspektive: Wie nutze ich das?
Die anwendungsbezogene Perspektive betrachtet die effektive und effiziente Nutzung von Informatiksystemen (z.B. Software), um eigene oder gemeinsame Vorhaben umsetzen zu können. Sie geht Fragen nach, wie und warum Werkzeuge ausgewählt und genutzt werden. Hierfür muss man die vorhandenen Möglichkeiten und Funktionsumfänge gängiger Werkzeuge kennen und sicher handhaben.

Wichtig: Es geht bei allen Perspektiven immer darum, was Schülerinnen und Schüler über digitale Medien wissen und was sie damit können sollen. Der Modullehrplan „Medien und Informatik“ definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts, nicht die Nutzung digitaler Medien als Werkzeuge zum Lehren und Lernen im Unterricht.

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